Interkulturell Vermittelnde werden vor allem im Bildungs- und Sozialbereich eingesetzt. Sie handeln im Auftrag von Fachpersonen, Behörden oder Institutionen. Nebst den sprachlichen Qualifikationen verfügen sie über weitere Kompetenzen, beispielsweise in der Unterstützung von Migrantinnen und Migranten bei der Orientierung im schweizerischen Alltag, in der Vermittlung von Hintergrundwissen zu den unterschiedlichen Sichtweisen, der Erwachsenenbildung oder der Projektarbeit.
Aufträge für interkulturell Vermittelnde können wie folgt aussehen:
Sie zeigen bei einem Beratungs- oder Elterngespräch Hintergrundwissen über das Sozial- oder Bildungssystem in der Schweiz oder im Herkunftsland auf. | |
Sie motivieren Klientinnen und Klienten zur Kontaktaufnahme mit einer Fachstelle, zum Besuch von Elternabenden oder der Teilnahme an Integrationsangeboten. | |
Sie übernehmen Informationsvermittlung sowie die Moderation von Gruppen und leiten auch selbstständig Informationsveranstaltungen. | |
Sie machen selbstständig Hausbesuche bei Familien im Auftrag der Fachperson. |
Die Eltern sind nicht bereit, ihr Kind vom Schulpsychologischen Dienst abklären zu lassen. Interkulturell Vermittelnde können die Gründe für den Widerstand herausfinden und den Eltern aufzeigen, was eine solche Abklärung bringen kann und welche Rolle/Rechte sie in diesem Abklärungsprozess haben. | |
Um bei einem Elternabend sicherzustellen, dass die Informationen korrekt verstanden werden. | |
Ein Beratungsangebot erreicht trotz übersetzter Flyer die Zielgruppe nicht. Interkulturell Vermittelnde können diese Personen telefonisch kontaktieren und ihnen dabei den Nutzen des Angebots aufzeigen. |
«Im Geburtsvorbereitungskurs «Mamamundo» für schwangere Migrantinnen fungieren die interkulturell Vermittelnden nicht nur als Übersetzerinnen in den verschiedensten Sprachen. Sie kennen die Kultur der Frauen, unterstützen die Akquise für die Kurse und werden während der Geburtsvorbereitung zu einer Vertrauensperson für die Schwangeren. Die Hebammen schätzen sie als wichtiges Bindeglied sehr.»
Manja Rudolph, Assistentin Leitung Pflege, Luzerner Kantonsspital/ Frauenklinik